Wie Sie auf einem Blatt Papier Ihr Geschäftsmodell entwickeln und optimieren – Das Canvas Modell

Schlagworte: Geschäftsmodell
Mit Canvas stellen Sie schnell, strukturiert und übersichtlich alle wesentlichen Elemente eines oder Ihres Geschäftsmodells dar. Die zwei Erfolgsfaktoren dieses Models sind die Einfachheit und visuelle Darstellung. Allein durch die Visualisierung werden komplexe Themen einfach und die Zusammenhänge und Schnittstellen simplifiziert.
Canvas II

Das Canvas Modell

Mit Canvas stellen Sie schnell, strukturiert und übersichtlich alle wesentlichen Elemente eines oder Ihres Geschäftsmodells dar. Die zwei Erfolgsfaktoren dieses Models sind die Einfachheit und visuelle Darstellung. Allein durch die Visualisierung werden komplexe Themen einfach und die Zusammenhänge und Schnittstellen simplifiziert.

Canvas kann aber nicht nur sehr einfach angewendet werden. Bei richtigem Verstehen geht es auch in die Tiefe. Je mehr und genauer die Bausteine mit Inhalten gefüllt werden, desto besser erkennen Sie Verbesserungspotentiale. In einem späteren Schritt können SWOT-Analysen über das Modell gelegt werden und in den einzelnen Bausteinen Potentiale heben oder auf Schwächen reagieren.

Das Modell besteht aus folgenden Bausteinen:

– CS (Customer Segments) / Kundensegmente
– VP (Value Propositions) / Wertangebote
– CH (Channels) / Kanäle
– CR (Customer Relationships) / Kundenbeziehungen
– R$ (Revenue Streams) / Einnahmequellen
– KR (Key Resources) / Schlüsselressourcen
– KP (Key Partnerships) / Schlüsselpartnerschaften
– C$ (Cost Structure) / Kostenstruktur

Kundensegment

Der erste Baustein definiert die Zielgruppe(n) beziehungsweise Segmente, die ein Unternehmen erreichen und bedienen will. Ihre Kunden sind das Herzstück jedes Unternehmens. Die Hauptaufgabe liegt darin, die jeweiligen Bedürfnisse zu befriedigen. Mit Canvas können Sie verschiedene Segmente bilden, die in sich homogen sind, d.h. gemeinsame Verhaltensweisen und Bedürfnisse aufweisen. Das ist eine gute Grundlage, um die wichtige Entscheidung richtig zu treffen, welche Segmente bedient und ausgebaut werden sollen und welche reduziert oder ignoriert werden sollen.

Wertangebote

Der zweite Baustein beschreibt, welche Produkte und Dienstleistungen als Paket für die zuvor definierten Kundensegmente einen Wert schaffen. Ihr Wertangebot ist der entscheidende Grund, warum sich Kunden für Ihr Unternehmen entscheiden. Das Wertangebot löst Kundenprobleme oder befriedigt die Bedürfnisse. In diesem Sinne ist das Wertangebot ein Zusammenschluss oder ein Paket von Nutzen, das ein Unternehmen seinen Kunden anbietet.

Kundenkanäle

Der Baustein Kundenkanäle beschreibt, über welche Kanäle das Unternehmen seine Kundensegmente anspricht, um das Wertangebot zu vermitteln. Zwischen einer Firma und seinen Kunden gibt es verschiedene Schnittstellen, wie beispielsweise Distributions- Verkaufs- und Kommunikationskanäle oder Internetplattformen. Sie spielen eine bedeutende Rolle hinsichtlich der Kundenerfahrung. Und sie erfüllen wichtige Funktionen. Denn sie lenken z.B. die Aufmerksamkeit der Kunden auf Ihre Produkte und Dienstleistungen.

Kundenbeziehungen

Mit dem Baustein Kundenbeziehungen beschreibt Canvas die Arten von Beziehungen, die das Unternehmen mit bestimmten Kundensegmenten eingeht. Ihre Kundenbeziehungen können sehr unterschiedlicher Natur sein, von persönlich bis hin zu automatisiert. Es ist also von Bedeutung, sich darüber im Klaren zu sein, welche Art von Beziehungen zu den Kunden gepflegt werden soll.

Einnahmequellen

Der Baustein Einnahmequellen steht für Umsatz. Bilden die Kunden das Herz eines Geschäftsmodels, so sind die Einkünfte die Arterien. Beachten Sie bei der Entwicklung eines Geschäftsmodels, welche Preise die Kunden bereit sind zu zahlen, um Ihre Einnahmequellen abschätzen zu können.

Schlüsselressourcen

Die Schlüsselressourcen stehen für die wichtigsten Wirtschaftsgüter, die von Nöten sind, damit das Geschäftsmodel funktioniert. Welche Ressourcen benötigen Sie, um Ihre Produkte herstellen bzw. Ihre Dienstleistung anbieten zu können? Sie sind die Grundlage, ein Angebot mit schöpfendem Wert für die Kunden zu schaffen, Märkte zu bedienen und Kundenbeziehungen aufrechtzuerhalten. Es ist hilfreich hierüber eine Transparenz zu haben.

Schlüsselaktivitäten

Die Schlüsselaktivitäten beschreiben die wichtigsten Aktivitäten. Genau wie die Schlüsselressourcen sollen auch die Schlüsselaktivitäten ein Wertangebot schaffen. Je nach Art des Geschäftsmodels unterschieden sich diese. Für einen Softwarehersteller umfassen Schlüsselaktivitäten zum Beispiel die Softwareentwicklung, wohingegen bei einer Beratungsfirma die Problemlösung der Kunden die Schlüsselaktivitäten darstellt.

Schlüsselpartnerschaften

Unter Schlüsselpartnerschaften versteht sich das Netzwerk, das sich aus den verschiedenen Lieferanten und Partnern zusammen setzt. Partnerschaften können sich zu einem Grundstein des Geschäftsmodells entwickeln, indem z.B. Allianzen gebildet werden, um das eigene Geschäftsmodell zu erweitern und Risiken zu minimieren. So kooperieren zum Beispiel Siemens und Volvo, um die gemeinsame technische Entwicklung von Elektroautos anzukurbeln.

Kostenstruktur

Im Baustein Kostenstruktur sammeln Sie alle Kosten, die anfallen. Konzentrieren Sie sich neben den Ihnen sowieso bekannten Fixkosten, variablen Kosten und Personalkosten vor allem auf die Kostenblöcke, die durch Aufbau und Pflege Ihrer Kundenbeziehungen oder Kundenkanäle und durch das Generieren von Umsatz etc. entstehen.

Canvas Modell

So können alle Bausteine aufgefüllt werden und dadurch die Basis für das Geschäftsmodel sein. Scheuen Sie sich also nicht, Veränderungen vorzunehmen und dadurch neue und innovative Modelle zu etablieren. Nutzen Sie Canvas auch, um an den Inhalten der Bausteine zu arbeiten und hieraus das eine oder andere Projekt abzuleiten.

Gerne helfen wir Ihnen den Status zu erstellen und die Methodik zu implementieren. Mit Canvas erhalten Sie nicht nur Transparenz. Generieren Sie mit Canvas bei den Mitarbeitern Freude darüber, Verbesserungen und sinnvolle Veränderungen zu verstehen und mitzudiskutieren. Was eine Chance für jedes Unternehmen: statt Angst vor Veränderung, gemeinsame Aktivitäten zur besseren Zielerreichung.

Joachim Berendt ist Inhaber der Unternehmensberatung BERENDT & PARTNER, Saarbrücken, Partner bei Berendt Rach & Partner Personalentwicklung GbR, Mömbris, und Initiator und Gründungsmitglied der „Offensive Mittelstand – Gut für das Saarland“. Nach 12 jähriger Tätigkeit als Vorstand und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen berät er als ausgewiesener Experte seit 2004 den Mittelstand in Unternehmenskultur, Wissensmanagement und Personalentwicklung. Er verfügt über 22 Jahre Erfahrung als Aufsichtsrat, lehrt an mehreren Hochschulen und ist Mitglied der Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement. Sein Beratungsunternehmen Berendt & Partner ist für seine Qualitätsberatung von Fachverbänden und vom TÜV Süd nach ISO 9001:2008 zertifiziert.

 Das Canvas Modell
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