„Dafür bin ich nicht zuständig!“
Ein modernes Unternehmenskulturmanagement verhindert Ausreden oder Schuldzuweisungen solcher Art. Es schafft vielmehr Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen und praktizieren sowie lösungsorientiert denken, kommunizieren und handeln
Das ist nicht mein Job“, „Die Kollegen der Vorstufe haben nicht rechtzeitig geliefert“ oder „Der Markt ist eingebrochen“ und „Der Kunde hat das Projekt verschoben“! Kommen Ihnen Aussagen solcher Art bekannt vor? Dann ist es an der Zeit an der intern kommunizierten Unternehmenskultur zu arbeiten. Dazu möchte ich Ihnen gerne ein Model vorstellen, welches auf dem New York Time Bestseller „The OZ“ basiert. Der Zauberer von OZ? Nein, es geht nicht wirklich um Zauberei, aber vielleicht kann man ja doch mit einfachen Mitteln und Veränderungen bessere Ergebnisse herbeizaubern.
Das Training zur „praktizierten Verantwortung“ vermittelt den Mitarbeitern, wie sie selbst lösungs- und ergebnisorientiert agieren und handeln, ohne auf Ausreden zurückgreifen zu müssen. Dies bedeutet, ein Bewusstsein bei den Mitarbeitern zu schaffen, Ihren persönlich beigetragenen Anteil zur Erreichung der Unternehmensziele zu erkennen und zu verstehen, warum sie tun was sie tun. Mit diesem Ansatz werden Mitarbeiter dazu bewegt, motiviert und ergebnisorientiert zu arbeiten, ohne sich mit Schuldzuweisungen und Ausreden „herausreden“ zu müssen, wenn die Ergebnisse nicht erreicht werden.
Stellen Sie sich vor, jeder Mitarbeiter fragt sich bei allem was er tut, ob seine Tätigkeit gerade einen Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele leistet. Und stellen Sie sich ferner vor, es gäbe die oben angemerkten Ausreden nicht mehr und alle Mitarbeiter würden bei Schwierigkeiten sofort um die Meinung und Unterstützung anderer bitten und sich immer fragen, was sie denn noch tun können, um das Erreichen der Unternehmensziele sicherzustellen.
Eine unglaubliche Dynamik setzt ein und führt zu außergewöhnlichen Wachstums- und Ergebnisverbesserungen.
Durch die Wertschätzung aller Beteiligten innerhalb des Unternehmens wachsen Motivation, Engagement, Verantwortung und Loyalität, was gerade in herausfordernden politischen und wirtschaftlichen Zeiten des War for Talents wichtig ist.
Dabei besteht der Kern des Modells nur aus vier einfachen Schritten, durch welche den Teilnehmern ein ebenso verständliches wie einfaches Instrumentarium zur Verfügung gestellt wird, Verantwortung innerhalb Ihrer täglichen Arbeit nicht nur zu übernehmen, sondern auch zu praktizieren und eine Mentalität zu schaffen „über den Tellerrand hinaus zu schauen“.
Um dies zu erreichen, folgen Sie vier aufeinander aufbauenden Schritten:
1. Sehen!
2. Verinnerlichen!
3. Lösen!
4. Handeln!
Ein Problem zu sehen und zu erkennen ist die Grundvoraussetzung für Maßnahmen. Dafür ist eine ehrliche Kommunikation notwendig, die Bereitschaft, andere um ihre Meinung zu bitten, konstruktive Kritik zu üben und selbst offen für andere Meinungen und Kritik sein.
Wenn das Problem erkannt ist, gilt es, dieses zu verinnerlichen, sich das Problem sozusagen zu eigen zu machen. Nur dann kann Verantwortung praktiziert werden und persönliches Engagement erfolgen. Denn dann besteht die ehrliche Offenheit, Maßnahmen auf der Grundlage von Kritik oder Anregungen zu ergreifen, aus Erfolgen und Misserfolgen zu lernen und sicherzustellen, dass alle Tätigkeiten auf die Unternehmensziele ausgerichtet sind.
Schritt drei ist nicht nur dafür da, Verantwortung zu übernehmen, sondern dient dazu Probleme aktiv zu lösen, indem alle Beteiligten immer wieder den Blick über den Tellerrand hinaus richten, Risiken in Kauf nehmen, sich ständig fragen, was sie darüber hinaus noch tun könnten und kreative Lösungen suchen.
Nachdem das Problem erkannt ist und verinnerlicht wurde sowie Lösungen erarbeitet wurden, folgt im letzten Schritt das Handeln beziehungsweise die Umsetzung der Maßnahmen. Die Beteiligten praktizieren die übernommene Verantwortung, denken und agieren lösungsorientiert, vermeiden Ausreden oder Schuldzuweisungen und berichten zeitnah und proaktiv in einer vertrauten Atmosphäre.
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