Leadership Teil 2: Selbst-Führung

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Die sich immer schneller ändernden Wettbewerbsbedingungen und Marktänderungen erhöhen den Druck der Führungskräfte stetig. Durch die rasanten technologischen Entwicklungen ist das was heute als neu gilt, schon morgen überholt. So schleicht sich ein Gefühl der Überforderung ein, gerade bei leitenden Angestellten.
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Schnellere Änderungen brauchen eine noch bessere Führung (Leadership)


Die sich immer schneller ändernden Wettbewerbsbedingungen und Marktänderungen erhöhen den Druck der Führungskräfte stetig. Durch die rasanten technologischen Entwicklungen ist das was heute als neu gilt, schon morgen überholt. So schleicht sich ein Gefühl der Überforderung ein, gerade bei leitenden Angestellten.

Führungskräfte müssen nicht nur selber in dieser beschleunigten Welt zurechtkommen, sie müssen vor allem in der Lage sein, ihre Mitarbeiter zu „lenken“, Orientierung geben, Schwerpunkte und Meilensteine setzen. Sie sollen die individuelle Leistungsfähigkeit jeden einzelnen Mitarbeiters erkennen, ihn fördern und das Beste aus ihm rausholen. Dabei sind sie selbst stets hochmotiviert, strahlen Begeisterung für das Unternehmen und die Produkte/Dienstleistungen aus, bleiben in kritischen Situationen der ruhende Pol und tragen dafür Sorge, dass alle anderen sich ebenfalls vom Strom der positiven Motivation mitreißen lassen.

Zuviel verlangt? In der Tat begegne ich vielen Führungskräften, die hierbei an ihre Grenzen stoßen. Haben Sie einen hohen Anspruch an sich selbst oder sind gar Perfektionist? Wollen Sie unbedingt Fehler vermieden und/oder es allen Recht machen? Dann sind Sie zumindest gefährdet.

Wie also bekommen Sie als Führungskraft dann alle diese Anforderungen gemeistert? Oft liegt der Fokus zu sehr auf der Führung anderer. Das gelingt nur dauerhaft, wenn Sie für sich selbst eine gute Orientierung haben. Konzentrieren Sie sich daher immer wieder auf die so genannte Selbstführung. Das heißt: Führung braucht Selbstführung.

Auf Sie als Führungskraft wirken sachliche, soziale und persönliche Dimensionen ein. Und diese verarbeiten Sie auf einer mentalen, emotionalen und körperlichen sowie einer Verhaltensebene. Halten Sie inne und machen Sie sich immer klar, auf welcher Ebene Sie sich befinden. Es hilft Ihnen klarer, strukturierter und sachlicher zu entscheiden und zu handeln.

Eigene Darstellung in Anlehnung an Dölz, Susanne

Je stärker Sie sich bewusst machen können, auf welcher Ebene Sie sich gerade mit Ihrer Wahrnehmung befinden, desto besser und aktiver können Sie Ihr Verhalten steuern. Sie kennen aus Streitgesprächen sicher die Auswirkungen aus der emotionalen Ebene auf die Verhaltensebene aus eigenen Erfahrungen, ebenso wie der Einfluss der mentalen Ebene auf die körperliche Ebene z.B. aus dem Sport. Immer wenn es Ihnen gelingt, einen Einklang zwischen den Ebenen herzustellen, sind Sie erfolgreich – ob im Sport, im privaten Leben oder im Beruf.

Mentale Ebene

Unsere lebenslangen Erfahrungen prägen unsere Einstellungen und diese beeinflussen unser Handeln. So entwickeln wir unsere Wertevorstellungen und Denkweisen. Daher nehmen wir je nach Ausprägung Menschen und Situationen unterschiedlich wahr.

Emotionale Ebene

Auf der o.a. Basis nehmen wir das Umfeld unterschiedlich wahr und empfinden Positives wie Negatives. Wir sind glücklich und motiviert oder auch voller Angst und demotiviert. Die unterschiedlichen Gefühlsebenen sind sehr vielschichtig. In Folge werden im Extremfall Glücks- oder Angsthormone ausgeschüttet mit den jeweiligen Handlungsmustern.

Körperliche Ebene

Die Botenstoffe unseres körperlichen Zustands beeinflussen unser Handeln und erweitern unseren Handlungsspielraum oder schränken ihn ein. Vermutlich kennen Sie alle die feuchten Hände, den trockenen Mund, den hohen Pulsschlag oder zitternde Knie bei Aufregung und Anspannung.

Verhaltensebene

Die Neurowissenschaft weiß schon lange, dass jede Wahrnehmung mit den Erinnerungen abgeglichen wird und sich unsere Empfindung aus der Wahrnehmung dann aus diesem Unterbewusstsein der Erinnerung ergibt. Denn Erfahrungen prägen unsere Einstellungen und diese unser Handeln.

Selbst-Führung bedeutet, zu reflektieren, die unterschiedlichen Ebenen wahrzunehmen und die Situation so zu sehen, wie sie ist und nicht, wie wir sie empfinden.

Nutzen Sie die vier Schritte zur Selbstführung:

  1.  Reflektieren und selbstkritisch die Realität sehen (auch, wenn sie Ihnen nicht passt)
  2. Das Ziel fokussieren. Was wollten Sie ursprünglich erreichen? Sind sie noch auf Kurs oder sind Sie abgewichen und beschäftigen sich mit Nebenschauplätzen?
  3. Maßnahmen treffen. Welche Möglichkeiten, Optionen oder Alternativen gibt es noch? Viele Wege führen nach Rom. Aber welcher ist für Ihre Ziele der Beste?
  4. Tun Sie es. Bleiben Sie nicht auf der Strecke stehen. Gehen Sie Ihren Weg, für den Sie sich entschieden haben, auch wenn er ungewöhnlich ist.

Joachim Berendt ist Inhaber der Unternehmensberatung Berendt & Partner und Initiator und Gründungsmitglied der „Offensive Mittelstand – Gut für das Saarland“. Nach 12 jähriger Tätigkeit als Vorstand und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen berät er als ausgewiesener Experte seit 2004 den Mittelstand in Unternehmenskultur, Wissensmanagement und Personalentwicklung. Er verfügt über 22 Jahre Erfahrung als Aufsichtsrat, lehrt an mehreren Hochschulen und ist Mitglied der Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement. Sein Beratungsunternehmen Berendt & Partner ist für seine Qualitätsberatung von Fachverbänden und vom TÜV Süd nach ISO 9001:2008 zertifiziert.

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